Das Schloss Ebenau in Weizelsdorf, ein Renaissanceschloss mit geheimnisvoller Vergangenheit, dokumentiert seit dem frühen 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert als Adelssitz erbaut, beeindruckt es mit seiner rechteckigen, massiven Struktur und zwei Ecktürmen. Heute dient es als Privatgalerie der Familie Walker und bietet eine einzigartige Plattform für Kunst und Kultur, umgeben von einem malerischen, von Mauern umgebenen Park.
Geschichte des Schlosses Ebenau
Das Schloss Ebenau, ein eindrucksvolles Renaissanceschloss im südlichen Teil von Weizelsdorf, einer Ortschaft der Gemeinde Feistritz im Rosental, fasziniert durch seine Geschichte und Architektur. Der von Mauern umgebene Park, in dem es liegt, verstärkt seine malerische Wirkung.
Die Anfänge des Schlosses sind von Geheimnissen umhüllt, doch Dokumente aus dem Zeitraum 1220 bis 1240 liefern erste Hinweise auf seine Geschichte. Erwähnt wird eine Hube in Weizelsdorf, gespendet von Swiker von Hollenburg an das Kloster Viktring. Der Ertrag dieser Hube, zusammen mit einer Mühle und Stampfe, sollte für die Instandhaltung einer neuen Draubrücke verwendet werden, die für alle frei und ohne Abgaben passierbar war.
Das Schloss, ursprünglich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich als ländlicher Edelmannsitz erbaut, erfuhr im 19. Jahrhundert bedeutende bauliche Veränderungen. Dazu zählen das Mittelportal, der Balkon, Viertelpavillons im Obergeschoss sowie Änderungen an Fenstern, Turmdächern und das Anbringen von sezessionistischen Balkongittern und Gesimsen.
Das dreigeschossige Schloss besticht durch seine massive, rechteckige Struktur mit zwei kleinen Ecktürmen an der Westfront. Weitere Merkmale sind dreieckige Zierscharten im dritten Stock, polygonale Erker und ein Walmdach. Die Fassade gliedert sich im späten Historismus-Stil in 1 + 7 + 1 : 4 : 8 : 3 Achsen, wobei die Fensterformen einheitlich gestaltet sind. Der Baukörper zeigt drei Stockwerke über einem glatt verputzten Sockel, das oberste als Attikageschoss.
Das Gebäude verfügt über teilweise unterkellerte Räumlichkeiten mit einem dreiteiligen Grundriss. In der Halle, die sich in Längsrichtung erstreckt, befinden sich zu beiden Seiten je zwei Räume. Besonders bemerkenswert sind die erhaltenen historischen Elemente wie Tonnengewölbe mit Stichkappen im Keller- und Erdgeschoss sowie im Obergeschoss, wo sich zwei Räume im Originalzustand mit Tonnengewölben, Stichkappen und Kreuzgratgewölben befinden. Die anderen Räume weisen flache Decken auf.
Heutige Nutzung
Seit 1996 hat das Schloss Ebenau eine neue Bestimmung gefunden. Es dient als Privatgalerie der Familie Walker und bietet auf rund 800 m² Ausstellungsfläche
Ein Kunstort in historischen Mauern
Das Schloss Ebenau, das nach mehrfachem Besitzerwechsel im Jahr 1996 in den Besitz der Familie Walker übergegangen ist, hat sich seitdem zu einem bedeutenden Kunstort entwickelt. Die Familie Walker hat das charmante Schloss mustergültig instand gehalten und ihm eine neue Rolle als Kunstgalerie verliehen. Auf vier Etagen und über 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren Judith und Carolin Walker sowohl österreichische als auch internationale Kunstwerke. Dabei bilden die Arbeiten renommierter Künstler wie Bruno Gironcoli und Reimo Wukounig besondere Höhepunkte der Sammlung.
Der Schlosspark selbst hat sich ebenfalls in einen Kunstort verwandelt und bietet Skulpturen von Bildhauern aus dem Alpen-Adria-Raum. Diese künstlerische Gestaltung lädt Besucher zu einem inspirierenden Rundgang ein.
Architektonisch betrachtet, befindet sich das Schloss im Talgrund am Westrand von Weizelsdorf, flankiert von Wirtschaftstrakten, die seit etwa 1900 bestehen. Das Herrenhaus mit seinem typischen dreiteiligen Grundriss der damaligen Edelsitze beherbergt eine zentrale gewölbte "Labn" mit angrenzenden Wirtschaftsräumen wie Küche und Speis. Eine schmale, steile Treppe führt in das herrschaftliche Obergeschoss, wo noch eine originale Holzbalkendecke aus dem 16. Jahrhundert zu bewundern ist. Die übrigen Räume zeigen Anpassungen an verschiedene Ausstattungsmoden der vergangenen Jahrhunderte, inklusive Reste von Malereien aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Der Dachstuhl, teilweise in den Galeriebetrieb integriert, ist ebenso sehenswert. Die beiden zierlichen Türme an der Westfront, die eher an italienische Taubenkobel erinnern, wurden um 1900 mit kleinen Viertelkreiserkernen ergänzt, als das Schloss seine sezessionistische Fassade mit dem markanten Balkon erhielt.
Insgesamt stellt das Schloss Ebenau ein gelungenes Beispiel für die zeitgemäße Adaptierung eines historischen Gebäudes dar, bei dem alte und neue Elemente harmonisch miteinander verbunden sind.
Kontakt
SCHLOSS EBENAU
Weizelsdorf 1
9162 Feistritz im Rosental
www.galerie-walker.at/schloss-ebenau/
Öffnungszeiten
Die Galerie ist derzeit nach rechtzeitiger telefonischer Vereinbarung geöffnet:
Carolin Walker +43 650 2130505
E-Mail: office@galerie-walker.at