Die Burg Petersberg in Kärnten, erstmals im Jahr 860 erwähnt, war ein wichtiger Schauplatz mittelalterlicher Konflikte und diente als Festung und Residenz der Salzburger Erzbischöfe. Heute ist sie ein historisches Museum, das die vielfältige Geschichte der Region von der Antike bis in die Neuzeit präsentiert.
Geschichte der Burg Petersberg
Die Burg Petersberg in Kärnten hat eine faszinierende und vielschichtige Geschichte, die bis ins Jahr 860 zurückreicht. In diesem Jahr wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als König Ludwig der Deutsche einen Hof in Friesach an den Erzbischof Adalwin von Salzburg übereignete.
Im Jahr 1076 kam es zum Investiturstreit, bei dem sich der Salzburger Erzbischof Gebhard auf die Seite von Papst Gregor VII. stellte. Daraufhin ließ er die Burg um das Jahr 1076 auf dem Petersberg bei Friesach errichten. Ziel war es, den damaligen König Heinrich IV. an der Überquerung der Alpenpässe zu hindern. In den folgenden Jahrhunderten wechselte das Gebiet rund um die Burg mehrfach den Besitzer zwischen den Bischöfen von Gurk und den Herzögen von Kärnten, wobei die Burg selbst vermutlich stets im Besitz von Salzburg verblieb.
Die Burg Petersberg erlebte zahlreiche historische Momente. So gelang es, sie im Jahr 1123/1124 erfolgreich zu verteidigen gegen den Kärntner Herzog Engelbert II. von Spanheim. Nachdem der Ort Friesach 1124 wieder unter Salzburger Kontrolle gekommen war, ließ Erzbischof Konrad von Abensberg die Burg ausbauen. Dies führte um 1140 zur Errichtung des noch heute bestehenden Bergfrieds mit der Rupertikapelle.
Die Burg diente nicht nur als Nebenresidenz der Salzburger Erzbischöfe, sondern auch als Zufluchtsort während militärischer Konflikte. Berühmte Persönlichkeiten wie König Konrad III. und Kaiser Friedrich I. Barbarossa waren mit der Burg verbunden. Dieser ließ im Jahr 1170 die Burg besetzen. Auch König Richard Löwenherz kam durch Friesach, und zwar im Jahr 1192, während er sich auf der Flucht nach England befand.
Im 13. Jahrhundert, genauer 1292, verteidigte der Salzburger Erzbischof Rudolf von Hoheneck die Burg erfolgreich gegen die Truppen von Herzog Albrecht I. von Österreich. Später, zwischen 1479 und 1490, befand sich die Burg im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III. und dem ungarischen König Matthias Corvinus unter der Besetzung von ungarischen Truppen. Erzbischof Leonhard von Keutschach modernisierte die Burg ab 1495 umfassend, wodurch sie ihr heutiges Aussehen erhielt.
Leider verlor die Burg im 17. Jahrhundert, nach einem verheerenden Brand im Jahr 1673, ihre militärische Bedeutung und verfiel in der Folgezeit.
Die heutige Anlage der Burg Petersberg wird dominiert vom sechsgeschossigen Bergfried. Dieser wurde um 1200 erbaut. Er beherbergte einen monumentalen Kapellenraum, auch als Rupertikapelle bekannt. Nachdem der Bergfried teilweise verfallen war, wurde er ab Ende des 19. Jahrhunderts wieder restauriert. Neben ihm finden sich auch noch die Reste eines weiteren Kapellenbaus.
Die gut erhaltene Burghauptmannschaft, ein dreigeschossiges Gebäude mit Arkadenfront aus dem 16. Jahrhundert, sowie die Ruinen repräsentativer Gebäude aus dem 13. bis 15. Jahrhundert umschließen den unteren Burghof. Eine Gaststätte, die sich in dem dreigeschossigen Gebäude befindet, ist leider dauerhaft geschlossen. Im Westen liegt der Oberhof, ein befestigter Bereich, der sich bis zur Felsspitze erstreckt, gesäumt von Schalentürmen und dem Hauptzugang im Westen.
Stadtmuseum am Petersberg
Das Stadtmuseum im Kapellenturm der Burganlage Petersberg in Friesach ist ein Ort, der reich an historischen Schätzen ist. In sechs Geschossen präsentiert das Museum vielfältige und wertvolle Exponate, die die Geschichte der Stadt Friesach illustrieren.
Hier entdecken Familien auf mehreren Ebenen die faszinierende Stadtgeschichte. Die Ausstellung erstreckt sich von der Kelten- und Römerzeit bis ins Mittelalter und beinhaltet bemerkenswerte Stücke wie die Friesacher Silber-Pfennige, die schon um 1130 geprägt wurden.
In verschiedenen Abteilungen erfahren Besucher Wissenswertes über die Stadtgeschichte, inklusive eines Reliefs von Friesach und historischen Handwerken. Besondere Highlights sind sakrale Kunst und Wandmalereien in der Rupertikapelle im zweiten Stock sowie Alltagsgegenstände aus der Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert im dritten Obergeschoss. Auch seltene Waffen, bedeutende romanische Fresken und eine beeindruckende Darstellung der Maria lactans sind zu bewundern.
Nach der Überwindung von 127 Stufen bietet das Dachgeschoss einen malerischen Blick auf die mittelalterliche Stadt und präsentiert weitere Ausstellungsstücke.
Das Museum ist von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Besucher können das Museum auch außerhalb dieser Zeiten nach telefonischer Anmeldung besichtigen.
Kontakt
Burg Petersberg
Petersbergweg 18
9360 Friesach
Kontakt Stadtmuseum
Stadtmuseum am Petersberg
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Telefon: +43 4268 2600 oder 2213 oder 4300
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Stadtmuseum am Petersberg
Öffnungszeiten
Mai bis Ende September, Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 11 bis 17 Uhr; sowie jederzeit nach telefonischer Anmeldung unter der Telefonnummer +43 4268 22 13-40