Die Top 10 Motorradtouren südlich der Alpen

Wer eine Motorradreise in den Süden Österreichs macht, kommt an der Großglockner Hochalpenstraße nicht vorbei. Sie ist eines der großen Highlights für Alpentourer auf dem Motorrad.

Die hochalpine Gebirgsstraße verbindet die beiden österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten. Österreichs höchster Berg, der Großglockner, ist fast ständiger Begleiter auf dieser einzigartigen Motorradtour.

Die Strecke von Bruck bis Heiligenblut ist 47,8 km lang und verwöhnt Biker mit 36 Kehren. Bei dieser Motorradtour überquert der Motorradfahrer den Alpenhauptkamm. Die Reise führt mitten hinein ins Zentrum des Nationalparks Hohe Tauern. Der höchste Punkt ist die Edelweißspitze – sie mit dem Bike zu erfahren, ist ein Erlebnis für sich.

Kein Motorradfahrer sollte sie sich entgehen lassen! Die Straße wurde 1935 nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet und ist heute eine der wichtigsten touristischen Attraktionen sowie beliebtes Ziel für Motorradtouren im österreichischen Alpenraum.

Wer seinen Motorradurlaub mit 52 sanft geschwungenen Kehren samt unmittelbarem Naturanschluss bereichern möchte, kommt am Biosphärenpark Nockberge nicht vorbei.
Die 1981 eröffnete, fast 35 km lange Nockalmstraße gehört zu den beliebtesten Strecken unter den Motorradtouren über die Alpenpässe Kärntens.  

Hier tragen die Kehren den Namen „Reidn“, was den Motorradfahrer an das Englische „Ride“ denken lässt. Der Vergleich drängt sich auf, auch wenn die Verbindung der beiden Begriffe nur in der Phantasie des begeisterten Bikers entsteht. Der entspannte Ritt führt den Alpentourer auf seiner Motorradreise über die Nockalmstraße jedenfalls durch eine Hügellandschaft, die für ihren großen Lärchen- und Zirbenbestand bekannt ist.

Die runden „Nocken“ sind erdgeschichtliche Raritäten, da sie um einiges älter sind als die benachbarten Gebirge der Hohen Tauern und reich an Bodenschätzen (vor allem Magnesit und Eisenerz) sind. Zahlreiche nicht mehr in Betrieb befindliche Hochöfen (z.B. jener in Eisentratten, Gemeinde Krems in Kärnten) zeugen vom Bergbau in dieser Region.

Unter den vielen Alpenpässen in Österreichs Süden gehört sie zu den bei Motorradfahrern beliebtesten Pass- und Bergstraßen im Alpenraum – die Villacher Alpenstraße.
Begleitet von traumhaften Aussichten führt einen die Reise von Villach-Möltschach (550 m) auf den Dobratsch (Rosstratte 1.732 m). Wer ganz bis zum Gipfel (2.167 m) möchte, muss allerdings vom Motorrad steigen, denn der will zu Fuß erobert werden.

Auf dieser Motorradtour eröffnen sich dem Motorradfahrer immer wieder grandiose Ausblicke auf die Thermenstadt Villach. Sie ist ein beliebtes Übernachtungsziel bei Motorradreisen in Kärnten. Von hier aus starten interessante Strecken zu den bekannten Kärntner Badeseen wie dem Wörthersee, dem Ossiacher See und dem Faaker See. Außerdem machen sich viele Motorradfahrer von Villach aus auf zu den Karawanken im Süden, den Julischen Alpen und in das größte Bergsturzgebiet der Ostalpen, der „Schütt“, an der Südflanke des Dobratschs.

Unser Tipp für Alpentourer, die in ihrem Motorradurlaub durchaus auch mal ein bisschen Herzklopfen abseits der Strecke verspüren wollen: Von der Aussichtsplattform „Rote Wand“ erwartet Sie ein beeindruckender Tiefblick von 400 m über den Abgrund der Felswand. Zahlreiche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten lassen Sie Ihre Motorradtour auf der Villacher Alpenstraße besonders intensiv und so lange genießen, wie Sie wollen.

Die Gerlitzen, der 1.909 m hohe Ski- und Aussichtsberg im Kärntner Zentralraum nahe Villach, kann auf drei Straßen mit dem Bike „befahren“ werden. Eine dieser Strecken führt über die Gerlitzen Alpenstraße. Auf ihr fährt der Alpentourer von Bodensdorf über Deutschberg bis auf ca. 1.800 m Seehöhe. Knapp unter dem Gipfel befindet sich Stifters Gipfelhaus, eine „aussichtsreiche“ Übernachtungsmöglichkeit für Motorradfahrer, die gerne länger bleiben wollen.

Der Name Gerlitzen stammt vom altslawischen „Gorelice“ ab (goreti = brennen) und deutet auf eine Gegend mit Feuerbränden hin. Daher kommt auch die inoffizielle Bezeichnung „Feuerberg“ für die Gerlitz

Österreichs Süden ist reich an Wasser – und allein deshalb eine Reise wert. Die Malta Hochalmstraße führt über eine Strecke von 14,4 km hinauf zur höchsten Staumauer Österreichs, der Kölnbreinsperre. Auf dieser Motorradtour haben vor allem Motorradfahrer ihren Spaß, die die Abwechslung lieben. Die Straße ist geprägt von Felstunneln, Spitzkehren und zahlreichen Wasserfällen – zwar nicht einzigartig im Alpenraum, aber immer wieder beeindruckend. Vor allem, wenn Sie mit dem Motorrad unterwegs sind.

Und doch: Lassen Sie auf Ihrer Motorradreise auf der Malta Hochalmstraße ruhig mal Ihr Bike stehen. Es lohnt sich. Denn direkt an der Staumauer befestigt, liegt der „Airwalk“, eine Glasfläche mit 200 m freier Sicht in den Abgrund. Aber auch der Blick nach oben macht klar, warum diese Motorradtour zu einer der schönsten über die Alpenpässe gehört: Die atemberaubende Aussicht auf die hochalpine Landschaft des Nationalparks Hohe Tauern wird Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.

Der Nassfeldpass (italienisch Passo di Pramollo) in den Karnischen Alpen ist ein Alpenpass an der Grenze zwischen Österreich und Italien. Er verbindet das Gailtal in Kärnten mit dem Kanaltal in Friaul. Auf der österreichischen Seite des Passes befindet sich das größte Kärntner Skigebiet, das Nassfeld. Diese Strecke ist eine von zwei ausgebauten Straßenverbindungen über die Karnischen Alpen, wobei der Teil im Norden wesentlich besser ausgebaut ist als die Rampe im Süden.

Als Besonderheit auf dieser Motorradtour gilt ein etwa 200 m langer Tunnel durch den Fels, in dem eine enge Kehre mit starkem Gefälle liegt. Früher war der Tunnel unbeleuchtet, mittlerweile darf der Motorradfahrer mit besserer Sicht rechnen. Im ersten Weltkrieg war das Nassfeld Kriegsschauplatz und die Nassfeldstraße wurde 1915 zur Militärstraße ausgebaut. Heute erinnert ein Soldatenfriedhof in Tröpolach an die vielen Kriegsgefallenen. Eine komfortable Übernachtungsmöglichkeit auf dieser Motorradtour finden Motorradfahrer im Hoteldorf „Sonnenalpe Nassfeld“.  

Die 1940 erbaute, zwölf Kilometer lange Stichstraße führt zum 2.100 m hohen Mangart Sattel und ist somit die höchstgelegene befestigte Straße im slowenischen Alpenraum. Charakteristisch sind ihre fünf engen, unbeleuchteten Tunnel und eine verschlungene Streckenführung. Sie verlangt dem Biker zwar einiges ab, bietet aber auch ein für Motorradfans hohes Erlebnispotenzial.

Der Mangart (2.677 m) ist der vierthöchste und einer der charakteristischsten Gipfel der Julischen Alpen. Er eröffnet dem Motorradfahrer wunderbare Ausblicke auf die umliegenden Alpenpässe, unter anderem auf den nahe liegenden Triglav, den höchsten Berg Sloweniens (2.864 m).

Der Vršič-Pass stellt die Verbindung zwischen Kranjska Gora und dem Dorf Trenta im Soča-Tal her. Die Herausforderung für den Alpentourer auf dieser Strecke: Die 50 Haarnadelkurven bestehen im nördlichen Teil der Passstraße teilweise aus Kopfsteinpflaster – eine Challenge bei feuchter Witterung. Bei trockenen Verhältnissen jedoch bietet sie dem Motorradfahrer wahres Fahrvergnügen auf seiner Reise über die Alpenpässe.

Der Pass bildet die Wasserscheide für Soča (Südverlauf) und Save (Nordverlauf). Hier liegt die bewirtschaftete Berghütte Tičarjev Dom – auf Ihrer Motorradtour eine willkommene Möglichkeit für eine Übernachtung.

Die Passstraße wurde in den Jahren 1914–1916 als Militärstraße ins Isonzotal von russischen Kriegsgefangenen gebaut. Über 400 von ihnen kamen allein bei einem Lawinenabgang im März 1916 ums Leben. Auf der Nordseite erinnert die „Russenkapelle“ (Ruska kapelica) an die Opfer. Über diese Straße erfolgte ein Großteil des Nachschubs für die große Offensive von Österreich-Ungarn und Deutschland in der Zwölften Isonzoschlacht. Der heutige Verlauf folgt nur noch teilweise der ursprünglichen Trasse; die Südseite ist größtenteils neu angelegt.

Tourenplaner sollten unbedingt auch diese schöne Motorradtour ins Auge fassen. Die Straße in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien ist nach dem 1.750 m hohen Monte Zoncolan benannt, einem Berg in den Karnischen Alpen. Er ist ein beliebtes Ziel auf dieser Motorradreise. An der östlichen Seite des Berges befindet sich eines der wichtigsten Skigebiete dieser Region: Ravascletto-Sutrio/Monte Zoncolan. Die Straße verbindet die beiden Orte Ovaro und Sutrio miteinander. Vor allem die Westauffahrt von Ovaro gilt im Radsport als einer der schwierigsten Anstiege, da auf einer Strecke von 10,5 km 1.210 Höhenmeter bewältigt werden müssen.

Diese Auffahrt ist somit „Kult“ bei den Radsportfans, auf dem Motorrad lässt sie sich natürlich wesentlich bequemer bezwingen. Erinnerungstafeln an die Etappensieger der diversen Giro d’Italia Rundfahrten säumen die Kehren hinauf zum Pass. Auch Biker kommen auf dieser Strecke unbestritten auf ihre Kosten. So ist die Zoncolan Passstraße Teil der beliebten Sechs-Alpenpässe-Motorradtour durch Österreichs Süden. Der Motorradfahrer bewältigt dabei fast 6.000 Höhenmeter.

Viele Motorradtouren in Italien sind wahre Geheimtipps. Sie bergen wunderbare Erlebnisse für Alpentourer mit Genussanspruch. Wer auf seiner Reise in den Süden diesen Alpenpass anpeilt, wird begeistert sein. Die Motorradtour über den Sella di Razzo führt von Westen in den Ort Sauris am Lago di Sauris – an dieser Strecke findet der Motorradfahrer auch die eine oder andere Übernachtungsmöglichkeit.

Die zweispurige Straße ist gut asphaltiert und bietet dem Biker einige Höhepunkte auf seiner Motorradreise. Auf ihrer bemerkenswerten Trassierung dürfen mehrere Kehren genussvoll durchfahren werden, wobei man vom Motorrad aus auch herrliche Ausblicke auf den umliegenden Alpenraum hat. Unvergessliche Erlebnisse auf Ihrer Motorradreise!