Das Lesachtaler Brot ist das erste Lebensmittel in Kärnten das von Slow Food International als schützenswert anerkannt und als Presidio geführt wird.
Presidi Produkte sind Lebensmittel mit unverwechselbarer Qualität, basierend auf eine traditionelle und nachhaltige Produktion im Einklang mit der Natur und der Umwelt. Presidi Produkte haben eine belegbare historische Verankerung, haben einen eindeutigen Bezug zur Region und sind einzigartig.
Presidio Lesachtaler Brot
Die Höfe und Felder der Bergbauernfamilien des Lesachtals liegen auf bis zu 1.427 Meter Seehöhe, der Weg zu den Märkten und Städten war mühsam und im Winter oft unmöglich. Daher war die Selbstversorgung mit Lebensmitteln über Jahrhunderte notwendig. Im Tal wurde Getreide, vor allem Weizen angebaut, das Korn wurde in den Mühlen des Tales gemahlen. Das Lesachtal war als das Tal der 100 Mühlen bekannt. In den 80iger Jahren ist der Getreideanbau stark zurückgegangen. In Maria Luggau wurden einige Mühlen erhalten und geschützt.
Heute haben einige Bauern der Region wieder begonnen vermehrt Weizen und Roggen anzubauen. Angebaut wird nach biologischen Richtlinien - ohne Saatgutbeizung, ohne künstliche Stickstoffdüngung und ohne chemischen Pflanzenschutz. Das Vermahlen des Getreides erfolgt meist gleich in den elektrischen Steinmühlen, um die Antioxidantien und den Geschmack des Produktes zu erhalten.
Gebacken wird das Brot von den Lesachtaler Brotbäuerinnen ausschließlich mit Lesachtaler Natursauerteigbrot.
Das Brot backen im Lesachtal wurde wieder aktuell und modern gemacht, es sichert das Einkommen der Landwirte und gibt einen Einblick in die traditionelle Produktion.
Bei den Slow Food Travel Erlebnissen „Korn mahlen“ und „Brot backen“ kann man den Produzenten über die Schulter schauen und viel Wissenswertes rund um die achtsame Produktion dieser wertvollen Lebensmittel erfahren. www.slowfood-kaernten.at
Fakten über das Lesachtaler Brot
Die Produzenten verpflichten sich verbindliche Produktionsstandards einzuführen, die die Produktion von ökologisch und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln garantieren. Sie setzen sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt und der traditionellen Kulturlandschaft ein. Sie fördern die regionale Tradition, die Herstellungsweise und Absatzmärke.
Die Getreideproduzenten des Presidi Produktes
- Hans Unterguggenberger: Roggen und Weizen
- Mario Lugger: Weizen
- Johann Lugger: Roggen und Weizen
- Josef Stabentheiner: Roggen und Weizen
- Andrea Unterguggenberger: Roggen und Weizen
Die Brotbäckerinnen im Lesachtal
- Sieglinde Ortner: „Jakoberhof“
- Katharina Schober „Untermoserhof“
- Andrea Unterguggenberger „Peinterhof“
- Lugger Theresia „Leachnerhof“
- Andrea Unterguggenberger „Jöhrerhof“
- Strieder Maria „Sterzer“
- Maria Lexer „Hausimarhof“
Mit dem ersten Slow Food Presidio „Lesachtaler Brot“ gibt Kärnten ein deutliches Zeichen, denn Kärnten setzt damit nicht nur auf die Sicherung der Lebensmittel, sondern engagiert sich besonders auch dafür, dass Lebensmittelproduzenten einen fairen Preis erzielen können. Dies wirkt sich wiederum auf die Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen aus.
"Das Lesachtaler Brot ist Weltkulturerbe
„Schen is worn“, lobt die Lesachtaler Bäurin Veronika Windbichler vom Mattlerhof bei Maria Luggau. Und himmlisch gut riecht es auch noch. Gemeint ist der Brotlaib, den Veronika geschickt mit einer langen Schiebe aus dem Holzbackofen zieht. Knusprig braun ist es und zum Dank für das „täglich Brot“ wurde es mit den Buchstaben IHS („Wir haben Jesus als Gefährten“) verziert.