Skifahren, radeln und baden im See an nur einem Tag

So. Heute ist es soweit. Ich mache das, was ich schon immer mal machen wollte: Vormittags Skitour - nachmittags Radfahren - abends in einen See springen. Und das Ganze in drei verschiedenen Ländern. In Slowenien, Italien und Kärnten.

Ich starte gar nicht so zeitig in Klagenfurt, genauer gesagt um 8.30 Uhr. Ab geht es Richtung Sella Nevea, 1195 Meter hoher Übergang in den Julischen Alpen, unweit von Tarvis und ein beliebtes Ziel für Tourengeher im italienisch-slowenischen Grenzgebiet. 

Doch zuvor erfolgt noch der obligatorische Zwischenstopp für einen Cappuccino in einer typisch italienischen Bar. Der schmeckt in Italien einfach am besten. Voll motiviert geht es schließlich mit der Gondel vom Parkplatz Sella Nevea zum Rifugio Gilberto in 1850 Meter Seehöhe.

Hier oben ist noch massenhaft Schnee, auch der Kanin-Gletscher wäre von hier aus zu erreichen. Wird heute aber nicht anvisiert - vielmehr geht es ab sofort auf den Tourenskiern über die Slowenische Grenze zum Prevala Sattel (2.067 Meter Seehöhe) und dann weiter zum Sella Bovec (2.292 Meter Seehöhe).

Hier am Sella Bovec kann man bei gutem Wetter die Fernsicht bis zur Adria genießen! Leider ist dies heute aufgrund des diesigen Wetters nicht der Fall, trotzdem gibt es einen Top-Ausblick auf das Soča-Tal bei Bovec, von wo auch die Kanin-Gondelbahn in Slowenien startet. Das grenzüberschreitende Skigebiet Kanin - Bovec - Sella Nevea ist von zwei Talorten aus erreichbar, hat insgesamt 12 Aufstiegshilfen und rund 30 km Pisten. Und ist vor allem sehr schneesicher mit Betriebszeiten bis in den Mai hinein. 

Roland Oberdorfer
Roland Sella Nevea

Aufstieg zum Prevala Sattel

Roland Oberdorfer
Roland Gilberti Huette

Gilberti Hütte

Da der Schnee aufgrund des warmen Wetters schon sehr weich und somit gefährlich für Nassschneelawinen ist, entschließe ich mich nicht ganz bis zum Felsenfenster aufzusteigen und stattdessen lieber dem Sonnenskilauf zu frönen. Nach einer traumhaften Abfahrt bin ich um 13 Uhr retour beim Sella Nevea Parkplatz. Dort genehmige ich mir noch einen ordentlichen Teller Pasta und denke mir:

"Addio Sella Nevea - Addio Skitourensaison!

Roland Oberdorfer
Roland Sella Nevea
Roland Oberdorfer
Roland Sella Nevea
Roland Oberdorfer
Roland Sella Nevea

Vom Sella Nevea geht es dann mit dem Auto ins Val Raccolana. Nach 20 Minuten erreiche ich Chiusaforte. Dort wird im wahrsten Sinne des Wortes umgesattelt. Mit dem Rennrad fahre ich am "Ciclovia Alpe Adria" Radweg nach Resiutta.

Der Alpe Adria Radweg verläuft in diesem Bereich auf einer aufgelassenen Bahnstrecke, durch beleuchtete Tunnel und über ehemalige Eisenbahnbrücken. Wirklich sehr spektakulär. Und die alten Bahnhofsstationen fungieren heute als beliebte Einkehrtreffs, wie zum Beispiel jene in Chiusaforte.

Roland Rad Alpe Adria Radweg

Am Ciclovia Alpe Adria Radweg

Mein heutiges Ziel ist das Resiatal (Valle di Resia), wunderschön gelegen im Naturpark Julische Voralpen (Parco Naturale Prealpi Giulie). Bei Resiutta geht es nach rund 10 km am Alpe-Adria-Radweg links weg und ich folge dem glasklaren Resia Fluss (Torrente Resia) taleinwärts. 

Bei Gniva findet sich die Abzweigung zum Uccea Sattel und die Straße würde dann weiter nach Zaga ins Slowenische Soča-Tal führen. Diesmal entscheide ich mich aber für die "Geradeaus-Variante" und so fahre ich rund 10 Kilometer, immer mit leichtem Anstieg, bis nach Stolvizza, Hauptort des Resiatals.

Roland Oberdorfer
Roland Stolvizza

Stolvizza mit Blick auf Talschluss und Monte Canin

Roland Oberdorfer
Roland Resiafluss

Der glasklare Resia Fluss

Stolvizza bzw. das gesamte Resia-Tal ist auch für seine Scherenschleifer (Arottini) bekannt. Das in Stolvizza gelegenen Museum ist diesen Wanderhandwerkern gewidmet, die von dort aus nach ganz Europa auswanderten, vor allem nach Österreich-Ungarn. 

Der glasklare Resia Fluss

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Die im Resiatal lebenden Menschen sind zum Großteil slawischer Herkunft und die Einwohner leiten den Namen "Resianer" von "Russen" ab. Ihr Dialekt "Resianisch" hat auch gemeinsame Wurzeln mit den slowenischen Dialekten Kärntens. 

Weiters ist das Resiatal für seinen Knoblauch (Aglio di Resia) bekannt, der hier gezogen wird und sich durch sein besonderes Aroma von anderen Arten abhebt.

So - nun ist es Zeit, kehrt zu machen. Schließlich will ich ja noch zurück nach Kärnten und die letzten Sonnenstunden des Tages am Wörthersee genießen. Nach 50 Kilometern mit dem Rennrad erreiche ich Chiusaforte, wo mein Auto steht, so um 17 Uhr. Die Tour war wunderschön!

Roland Oberdorfer
Roland Wörthersee

Am Wörthersee

Roland Oberdorfer
Roland baden im Spintikteich

Im Spintikteich bei Klagenfurt

Da die Strandbäder noch geschlossen haben, entscheide ich mich für einen der öffentlich zugänglichen Seeplätze am Wörthersee nahe Töschling.  

Exakt um 18 Uhr liege ich in der Badehose am Holzsteg, genieße die warmen Sonnenstrahlen und ein gut gekühltes Kärntner Loncium-Bier. Für einen Sprung in den See ist es mir allerdings dann doch noch etwas zu kalt. Das hole ich am nächsten Tag bei den warmen Spintnikteichen nahe Klagenfurt nach. 

Wörthersee

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Roland Oberdorfer im April

Fazit meines Tages: Perfekt - Perfetto - Popolna!

 

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