Ob im malerischen Schloss, einer opulenten Burg oder im idyllischen Kloster: Hinter vielen historischen Mauern verbergen sich in Kärnten die schönsten Schlosshotels, die im Urlaub royales Flair versprechen und spannende Geschichten erzählen. Eine Auswahl von Bloggerin Kosmopoetin
Falkensteiner Schlosshotel Velden
Das berühmteste Schloss Kärntens liegt am Ufer des Wörthersees. Noch heute als legendär gilt die TV-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“, in der in den 90er Jahren das Schloss Velden neben Roy Black und Uschi Glas Hauptdarsteller war. Direkt an der Seepromenade in Velden gelegen, erzählen die historischen Mauern eine lange Geschichte. Den Grundstein für den ursprünglichen Schlossbau legte Bartholomäus Khevenhüller. Da er als Unternehmer und Funktionär der Kärntner Landstände ständig zwischen Burg Landskron, dem Stammsitz der Khevenhüller, und Klagenfurt pendelte, erwarb er 1585 auf halbem Weg in Velden ein Anwesen, ließ ein Haus errichten und im Laufe der Jahre zu einem Anwesen ausbauen.
Schlosshotel Velden
Zimmer im Schlosshotel
Nach seinem Tod wechselte der Besitz immer wieder, bis er im Zuge des aufkommenden Wörthersee-Tourismus Ende des 19. Jahrhunderts vom Wiener Porzellanfabrikanten Ernst Wahliss gekauft wurde. Dieser ließ das Gebäude umbauen, die Fassade nach alten Ansichten rekonstruieren und die Innenräume für die Nutzung als Hotelanlage herrichten. Ab 1952 diente das Schlosshotel als Drehort für Filme und Fernsehproduktionen, „Ein Schloss am Wörthersee“ machte es letztlich berühmt. 1990 erwarb Gunter Sachs das Schloss Velden und ließ es renovieren. 2003 verkaufte er es an einen Immobilien-Verbund, der das Schlosshotel 2007 neu eröffnete. Heute wird das Schlosshotel von der Falkensteiner Gruppe betrieben und bietet Urlaubern nicht nur königliches Schlafen im Schloss, sondern auch einen 3.600 m2 großen Spa-Bereich und die Restaurants „Schlossstern“ und „Seespitz“, wo Küchenchef Thomas Gruber das Zepter schwingt. Sein Motto? „Geschmack beginnt auf den Feldern und Wiesen, in den Ställen und in den Gärten, in den Köpfen und in den Herzen unserer Slow-Food-Lieferanten.“
Hotel Schloss Seefels
Am See gelegen, auf Fels gebaut: Das „Hotel Schloss Seefels“ liegt direkt am Ufer des Wörthersees in der Gemeinde Techelsberg zwischen den Tourismusorten Pörtschach und Velden. Die spätgründerzeitliche Villa mit Schlosscharakter wurde vermutlich 1860 von Emanuel Herrmann gebaut. Der Professor für Nationalökonomie ist bekannt als Erfinder der „Correspondenz-Karte“: der heutigen Postkarte. Das Schlosshotel wurde direkt am Ufer des Wörthersees und teilweise in Felsen gebaut, daher auch der Name. Besonders auffällig ist der polygonale Turm am Ende des langgestreckten Baus, in dem sich heute die brandneue Udo-Jürgens-Turmsuite befindet. In der zweigeschossigen Suite hängen Platin-Platten neben handsignierten Bildern und viele weitere Erinnerungen an Udo Jürgens.
Überhaupt ist das Interieur sehr speziell: von der Treca-Matratze aus Paris über Einzelmöbelstücke von der Wiener Einrichtungswerkstätte Kroupa bis zur Tapete in einzigartiger Metalloptik von „Wohnen mit Stil“. Das Highlight für Sommerurlauber ist der Pool, der im Wörthersee eingelassen und nach unten offen ist. Durch ein ausgeklügeltes Wärmesystem ist das Wasser ganzjährig beheizt. Den See überblicken Urlauber am besten vom Restaurant „La Terrasse“, in dem Küchenchef Richard Hessel großartige Kreationen zubereitet – lokal, saisonal und regional, zum Beispiel Techelsberger Lamm oder Kärntner Reinanke. Rund um das Schlosshotel spielt sich im Sommer vor allem der berühmte Wörthersee-Lifestyle ab: mit Spa, Golf, Yacht und Co.
Hotel Schloss Leonstain
Zuerst war die Burg, dann kam das Schloss: Schon im 12. Jahrhundert errichtete Dietrich von Projern auf einem Felsplateau über Pörtschach die Burg Leonstein, die heutige Ruine zu Leonstein. Sein Wappentier - ein über einen Gipfelgrat schreitender Löwe - gab der Festung den Namen. Es dauerte noch bis ins Jahr 1550, dass das Stöckl, das heutige Schloss, an der Pörtschacher Straße errichtet wurde. Damals gab es keine Nachfahren der Leonsteiner, deshalb wechselte der Besitz über Jahrhunderte von Herzogen zu Mönchen zu Gutsherren.
Schloss Leonstain
Mit dem Beginn der Wörthersee-Tourismus begann für das Schloss eine neue Geschichte. Der prominenteste Besucher war Johannes Brahms, der im Juni 1877 in Pörtschach ankam und auf Leonstain nur einen Zwischenstopp machen wollte. Doch er entdeckte seine Liebe zu Pörtschach – und blieb. Das Ergebnis: Am Wörthersee komponierte er ein Violinkonzert und seine 2. Symphonie. 1910 kam das Schloss im Besitz der Familie Neuscheller, die das Anwesen renovierte, erweiterte und verschönerte. Heute wird es von den Hoteliers Daria und Stefan Obmann geführt. Urlauber nächtigen in Zimmer und Suiten im Biedermeierstil und essen im Restaurant „Leon“ regionale Gerichte, die von biologisch-organisch arbeitenden Bauern im Alpe-Adria-Raum stammen. Rund um das Hotel warten Badestrand und Beachrestaurant genauso wie Gratis-Fahrräder und Golfplätze.
Schloss Moosburg
Auf einem Hügel westlich des Ortes Moosburg liegt das „Schloss Moosburg“. Das im Stil der Spätgotik errichtete Schloss wurde wahrscheinlich unter Georg von Ernau erbaut und später unter Ulrich II. von Ernau und dessen Sohn Hektor umgestaltet und erweitert. Doch dann funkte die Geschichte dazwischen: 1629 musste die inzwischen protestantisch gewordene Familie im Zuge der Gegenreformation das Herzogtum Kärnten verlassen. Seither wechselten die Besitzer mehrfach.
Schloss Moosburg
Heute ist das Schloss im Besitz der Familie Goess und wird von Hotelier Martin Widrich geführt. 1994 wurde das Innere des Schlosses restauriert; seit 1995 befindet sich in der spätgotischen Halle ein Restaurant. Insgesamt gibt es 16 Doppelzimmer. Das Schloss-Feeling kommt aber nicht nur in den Zimmern, sondern auch im gotischen Rittersaal und unter vielen prunkvollen Stuckdecken auf.
Hotel Schloss Lerchenhof
Inmitten einer großzügigen Gartenanlage unter uralten Bäumen steht ein malerisches Biedermeier-Schlössl in der Urlaubs- und Wanderregion Nassfeld/Hermagor/Pressegger See. Das „Hotel Schloss Lerchenhof“ wurde 1848 als Herrschaftssitz des Industriellen Julius Emanuel Wodley erbaut. Durch Vererbung und Anheirat gelangte der „Lerchenhof“ später in den Besitz des Steinwender-Hofes, der an den „Lerchenhof“ angrenzt, und wurde 1928 zwischen den zwei Söhnen aufgeteilt. Damals übernahm Hans Steinwender mit seiner Frau Frieda den landwirtschaftlichen Betrieb, der seither Generationen-übergreifend geführt wird. Im Jahre 1939 wurde der „Lerchenhof“ unter Denkmalschutz gestellt und vom Amt für Denkmalschutz urkundlich als „Schloss Lerchenhof“ bezeichnet.
Heute leitet Hans Steinwender mit seiner Frau Gerhild das Schloss. Neben dem landwirtschaftlichen Betrieb führen sie ein Restaurant und haben 20 Zimmer. Die Besonderheit ist die hohe Qualität: Landwirtschaft und Produktion existieren seit Anbeginn am Schloss. So kommen nur eigene Produkte und jene von rund 80 umliegenden Produzenten auf die Teller. 2015 starteten die Steinwender zudem ihre „Null Kilometer“-Philosophie: 90% aller Lebensmittel werden aus dem Gailtal und dem Gitschtal bzw. aus Kärnten bezogen.
Weingut & Hotel Burg Taggenbrunn
Die wohl exklusivste und zugleich exaltierteste Burg Kärntens thront stolz über St. Veit an der Glan und lässt Urlauber seit Kurzem umgeben von historischem Burg-Flair übernachten. Die Burg Taggenbrunn wurde auf den Überresten einer keltisch-römischen Ringwallsiedlung im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus der Burg eine Burgruine. 2011 kam dann der Wandel in Form des Unternehmers Alfred Riedl, bekannt für Jacques-Lemans-Uhren. Über Jahre ließ er die Burg renovieren, stets mit dem Ziel, so viel wie möglich vom Original-Zustand beizubehalten, parallel legte er einen Weinberg an.
Die Göttin der Zeit
Heute wachsen rund um die Burg Taggenbrunn auf 40 Hektar jene Reben, aus denen der Burgwein gekeltert wird. Zu Füßen der Burg gibt es ein Hotel, ein Restaurant, einen Hofladen und einen spätgotischen Getreidespeicher für Veranstaltungen. Spannend: Die Burg Taggenbrunn präsentiert sich auch als Festival-Standort, an dem die Taggenbrunner Festspiele stattfinden. Gäste werden mit einer Kunstskulptur von André Heller begrüßt: der 15 Meter hohen Zeitgöttin als neues, künstlerisches Wahrzeichen Mittelkärntens.
Kloster (Schloss) Wernberg
Eine ganz besondere Geschichte erzählt das Kloster Schloss Wernberg. Als im 12. Jahrhundert fränkische Adelsfamilien in Kärnten einwanderten, kamen auch die Sponheimer in Österreichs Süden an. Sie stellten von 1122 bis 1279 die Herzöge von Kärnten. Das Schloss wurde damals von Bernhard von Sponheim gebaut, um den Handel auf der Drau kontrollieren zu können. Wernberg wird in einer Urkunde vom 17. November 1227 erstmals erwähnt. Ein Punkt darin legt die Übergabe des Schlosses Wernberg an das Bistum Bamberg fest. 1519 übernahm der angesehene Villacher Stadtbürger Wolfgang Khevenhüller und wurde fortan Herr auf Wernberg genannt. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kauft 1672 Abt Christoph Kaponig von Ossiach das Schloss. Er stockt die Gebäude auf und stattet sie im Inneren neu aus. Unter Abt Virgil Gleißenberger entstand die Schlosskirche und wurde von 1737 bis 1753 mit Fresken des Kärntner Malers Josef Ferdinand Fromiller ausgeschmückt.
Im Laufe der weiteren Jahrzehnte folgen bis ins 20. Jahrhundert hinein nicht weniger als zwanzig Eigentümer. Erst 1935 kam Ruhe ins Schloss: Da erwarben die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut den Besitz und nutzten das Gelände als Ausbildungshaus ihrer Gemeinschaft. Die Schwestern sanierten alles und führten das Kloster Schloss Wernberg zu seinem heutigen Glanz. Sie bewirtschaften das zum Schloss gehörige Gut und führen ein Hotel, einen Kindergarten, ein Bildungshaus, ein Restaurant und einen Hofladen. Besonders bekannt ist das Kloster für seine Fasten- und Heilkräuter-Urlaube und spirituelle Angebote.
Schlosshotel Seevilla Millstättersee
Die Geschichte des „Schlosshotels Seevilla Millstättersee“ beginnt um das Jahr 1870 herum. Damals entwickelte sich Millstatt zum exklusiven Urlaubsziel für Adel und wohlhabende Familien der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zur selben Zeit kam der wohlhabende Verleger und Sohn eines böhmischen Glasindustriemagnaten, Rudolf Schürer von Waldheim, nach Millstatt. Er legte den Grundstein für die See-Villa und nahm diese im Jahr 1884 in Betrieb. Um Gäste anzulocken, bestellte er zehn Ölgemälde vom bekannten Maler Danaut und ließ sie in der See-Villa ausstellen. In Folge kamen viele bekannte Persönlichkeiten nach Millstatt, auch Adelige: Am 7. Juni 1885 besuchten Erzherzog Carl und Prinz Ludwig von Österreich (der jüngere Bruder des österreichischen Kaisers Franz Josef I.) die See-Villa und trugen zur Popularität des Hotels bei.
Blick auf den Millstätter See
Das Anwesen blieb über Generationen im Besitz der Familie, die es zum heute so erfolgreichen Hotel führte. Eine Besonderheit ist die Unterschiedlichkeit der Zimmer: Keines gleicht dem anderen, jeder Raum und jedes Einrichtungsstück hat seine eigene Geschichte. Viele der Möbel sind Originale aus dem Jahr 1884. Das hoteleigene Restaurant hat sich spezialisiert auf Wild aus eigener Jagd, Fisch aus der Region, Kräutern aus dem Garten und regionalem Obst und Gemüse. Die Villa hat zudem einen direkten Zugang zum Millstätter See: Über Steg, Liegewiese und Strand geht es direkt ins Wasser.
Schlosshotel St. Georgen
Am Stadtrand von Klagenfurt liegt in der idyllischen Ortschaft Sankt Georgen am Sandhof das „Schlosshotel St. Georgen am Sandhof“, das um 1584 errichtetet wurde. Als Erbauer des Schlosses gilt Hans von Haus (oder Hausser), der den Besitz von seinen Eltern Christof von Haus und Margarete Lanzinger erbte. In den darauffolgenden Jahrzehnten wechselte das Schloss mehrmals den Besitzer. Sogar das Land Kärnten zählte dazu und richtete kurzzeitig ein Institut für angewandte Pflanzensoziologie ein.
1967 gelangte St. Georgen wieder in Privatbesitz. Die Familie Kuess setzte das Schloss wieder instand und führte das Anwesen bis 2010 als Schlosshotel. Dann übernahm der neue Eigentümer Kurt Georg Unzeitig das Hotel. Heute wird das Schlosshotel als Hotel Garni geführt und verfügt demnach über kein eigenes Restaurant, dafür aber über liebevoll restaurierte Zimmer mit royalem Charme und ein kleines Frühstück. Auch Langzeit-Mieter sind hier willkommen.
Bildungshaus Schloss Krastowitz
Das im Nordosten von Klagenfurt gelegene Schloss Krastowitz wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Die ersten bekannten Besitzer waren die Freiherren Mannsdorf und später Johann von Schoberg und seine Gattin Maria Barbara von Kulmer. An das ausgestorbene Geschlecht der Krastowitzer erinnert heute nur mehr eine Spitzbogen-Pforte an der Sakristei der St. Ulrichs-Kapelle. Im Laufe der Jahrhunderte war das Schloss im Besitz unterschiedlicher Freiherren, im Jahr 1957 übernahm es die Kärntner Landwirtschaftskammer.
Seither beherbergt das historische Schloss das Bildungshaus der Kammer. 1964 wurde nordseitig ein Schulungsgebäude angebaut. Das angegliederte Hotel hat 32 Einzel- und 7 Doppelzimmern und ein Restaurant, in dem vorwiegend regionale Küche serviert wird. 2015 erhielt Schloss Krastowitz als erstes Bildungshaus in Kärnten die Auszeichnung zum „Genuss Wirt Kärnten“.