Von Brett zu Brett, von Seil zu Seil, es wackelt, es schaukelt. Auf der anderen Seite wartet die rettende Plattform. Egal welches Alter, egal ob Könner oder Anfänger, im Kletterwald Ossiach findet jedes Familienmitglied die passende Route. Ein Kletterpark mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, Herausforderung ist garantiert.
Auch ein gutes Ausflugsziel bei Regen
An einem etwas grauen und regnerischen, aber dennoch warmen Tag schwingen wir uns heute von Hindernis zu Hindernis. Wir, das sind die drei Kinder Clara (6 Jahre), Andrej (7 Jahre) und Janez (9 Jahre), ihre beiden Eltern und ich. Mit Blick auf die unterschiedliche Körpergröße bin ich gespannt, wie es uns allen heute gehen wird. Denn von 105 cm bis 185cm ist alles dabei. Im Kletterwald Ossiach warten mehr als hundert Übungen auf uns. Heute werden wir unser Gleichgewicht, Geschick und unseren Mut auf die Probe stellen. Wir alle haben schon Klettererfahrung gesammelt, ob die uns heute allerdings hilft, wird sich zeigen.
Direkt vor Ort bekommen wir die Ausrüstung: Einen Klettergurt und zwei Sicherungskarabiner, die mit dem Gurt verbunden sind und einen Helm. Mit großen Augen und etwas Respekt lauschen wir der Einführung, die für jeden Besucher verpflichtend ist. Schon bei der ersten Übung stellen die Kleinen ihre Geschicklichkeit unter Beweis und haben schnell das Handling der beiden Karabiner im Griff. Wir erfahren, dass der Kletterwald in drei verschiedene Schwierigkeitsstufen eingeteilt ist: blau bedeutet leicht, rot mittel und schwarz schwer. Außerdem gibt es jeweils drei weitere Abstufungen: Eins, zwei und drei. So kann man sich Schritt für Schritt an schwierigere Hindernisse herantasten.
Helm-Gurt und Karabiner geben ein sicheres Gefühl
Mit großen Augen folgen wir der Einführung
Die Seilrutsche ist das Beste – meint Andrej...
„Als Erstes waren wir bei der roten Eins. Da war es ganz schön kompliziert. Denn das war die erste Route. Aber mein Papa hat mir eh geholfen. Danach waren wir auf der blauen zwei. Bei der blauen zwei war es so mittel leicht. Es hat uns gut gefallen. Am meisten hat mir die schwarze Eins gefallen, weil die Seilrutsche so lang war. Beim Klettern haben mir alle Stationen sehr gefallen. Die rote drei war ganz schön leicht, weil sie nicht so hoch war. Die Karabiner waren super sicher. Wenn nämlich einer im Seil eingehängt war, ging erst der zweite Karabiner auf. Denn für mich war es wichtig, dass ich nicht hinunterfalle. Am Ende war die Flyline ganz schön langsam, aber cool. Zur Sicherheit lag am Ziel ein Strohballen, damit man sich nicht verletzt“.
"Ohne einen Pieps auf die andere Seite
Ich glaube die Nummern sind in Andrejs Erinnerung etwas durcheinander geraten, aber das ist ja auch nicht so wichtig. Unser Einstieg ist auf jeden Fall knifflig. Die ersten Hindernisse, eine Leiter und eine schwingende Holzplanke sind schnell überwunden. Ziemlich wackelig wird es dann, als wir über zwei dünne Seile balancieren müssen. Sie schwingen hin und her. Auch das Festhalten am Stahlseil hilft nicht wirklich.
Da braucht es schon ein wenig Überwindung für die beiden Älteren. Mit etwas Zuspruch vom Papa meistern sie die erste Hürde. Oder wie Andrej es formulierte „mein Papa hat mir eh geholfen“. Nur die Kleinste balanciert ohne einen Pieps gekonnt auf die andere Seite, sucht sich ihren Weg, den ein Erwachsener ihr nie auf diese Weise hätte vorschlagen können.
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Keine Angst ins Wasser zu fallen
Weiter geht es über schwingende Baumstämme und Hängebrücken. Ich schaue in konzentrierte Gesichter, Eltern wie Kinder sind dabei gleichermaßen gefordert. Denn der Kreativität der Erbauer wurde hier auf jeden Fall keine Grenze gesetzt. Immer wieder machen wir uns mit unterschiedlichen Hindernissen vertraut, versuchen, den besten Weg zu finden, um auf die andere Seite zu kommen.
Beim von Hindernis zu Hindernis schwingen fühlt es sich ein bisschen wie bei Ninja Warrior an. Nur, dass wir keine Angst haben müssen, ins Wasser zu fallen sondern immer sicher in unserem Gurt landen. Das Wasser sehen wir von hier aus nur von Weitem, immer wieder erhaschen wir zwischen den Bäumen einen Blick auf den Ossiacher See und die umliegenden Berge.
Alle wollen mehr Herausforderung
Auf Geheiß der Mutter legen wir erst mal eine Pause ein. Erst als wir auf der Aussichtsterrasse sitzen, merken wir, wie hungrig wir eigentlich schon sind. Während sich ihr Vater erst mal lang am Boden ausstreckt, und gerne eine Pause einlegt, hält es die Kleinen kaum auf ihren Stühlen. Schnell soll es weiter gehen. Essen ist dabei völlig überbewertet. Also geht es zum nächsten Parcours, zur schwarzen Eins. Hier sind wir ziemlich weit oben in den Bäumen, denn mit jeder nächsten Schwierigkeitsstufe geht es weiter in die Höhe. Die Hindernisse sind noch kniffliger und erfordern Entschlossenheit. Auf der sicheren Plattform wechseln hoch konzentrierte Gesichter wieder zu einem breiten Lächeln. Mit jeder Übung die wir meistern, steigt das Selbstvertrauen und die Lust die Grenze noch ein bisschen weiter auszutesten.
Eine kurze aber verdiente Pause
Die flyline - ein Spaß für groß und klein
Und was meint der 9jährige Janez dazu: „Es war voll cool. Am meisten Angst hatte ich, als ich auf einem Baum war, der gewackelt hat. Es fühlte sich an wie eine Mutprobe. Alles war so hoch, so wackelig und fast alles war nur aus Seilen und Holz. Aber das sagt ja schon der Name Waldseilpark. Eh klar!
Zum Abschluss geht es mit der Waldachterbahn, der sogenannten Flyline, wieder nach unten. Beinahe lautlos und mit sehr gemächlichem Tempo fährt man zwischen den Buchen hindurch zurück zum Start. Aber nicht alle können sich so leicht überwinden, wie das eine oder andere kleine Drama an der Startplattform vermuten lässt.
Mein Tipp:
Ein bisschen Freude an Höhe, Klettern und Herausforderung sollte man schon mitbringen, dann wird ein Tag im Kletterwald Ossiach – wir haben dort rund drei Stunden verbracht - sicher ein lustiges Erlebnis für die ganze Familie. Für die Kleinsten und für jene, die weniger Herausforderung suchen, bietet der nahegelegene Familywald eine gute Alternative. Hier gibt es Baumhäuser zu erkunden und einen 500 Meter langen Erlebnisweg mit Hängebrücken. Aussichtsreiche Baumplattformen, Netztunnel und verschiedene Spielstationen bieten abwechslungsreiche Unterhaltung. Damit hätte ich diese sportliche Familie aber wenig beeindrucken können.
Öffnungszeiten April bis November:
Täglich von 9 bzw. 10:00 bis 18:00 bzw. 18:30 Uhr
Eintrittspreise:
Kletterwald 6-13 Jahre: 23 Euro (10% Rabatt Kärnten Card)
Kletterwald ab 14 Jahre: 34 Euro (10% Rabatt Kärnten Card)
Kletterwald Familie: 84 bis 105 Euro
Flyline: 7 Euro pro Fahrt