Eislaufen, Seesauna und Schlemmen in der Region Villach

Schon wieder Winter! Schon wieder kalt! Da bleibe ich lieber zu Hause und warte, dass der Sommer kommt. Wer kennt solche Sätze nicht, aber wie schade wäre das. Draußen warten unzählige zugefrorene Seen, klare Luft und die romantische Stimmung verschneiter Landschaften. Strahlend blauer Himmel und eisige Kälte sind für mich und meinen Partner kein Grund, die Couch zu hüten. Mit Frühstücken, Eislaufen auf dem Silbersee, anschließendem Aufwärmen in der Seesauna am Ossiacher See und einem ausgezeichneten Abendessen haben wir uns ein schönes Programm gebastelt, um einen perfekten Wintertag zu genießen.

Ein gutes Frühstück hebt die Stimmung

Sabrina Schütt
Frühstück im Cafe Stern Hans Gasser Platz
Sabrina Schütt
Frühstück im Cafe Stern Kaiser Josef Platz
Sabrina Schütt
Frühstück im Cafe Stern am Hans Gasser Platz

Cafe Stern Hans-Gasser-Platz

Den Tag mit einem guten Frühstück zu beginnen, hebt die Stimmung und bringt genug Energie für den ganzen Tag. Ein wenig verschlafen finden wir uns im Cafe Stern in Villach wieder. Noch nicht ganz in der Lage zu entscheiden, bestellen wir uns einmal quer durch die Karte. Vor uns landen Eier mit Speck, ein Bagel mit Lachs und Frischkäse und ein „Veganes Erwachen“ mit viel leckerer Avocado auf dem Tisch. Bis 14 Uhr kann man sich hier das Frühstück schmecken lassen.

Mein Schatz am Silbersee

Um den blauen Himmel nicht nur durch die Fenster zu bewundern, machen wir uns von hier auf den Weg zum Silbersee. In nostalgischer Erinnerung an die Filme von Winnetou hoffen wir, dort auch auf einen geheimnisvollen Schatz zu stoßen. Karl May hat allerdings mit diesem Silbersee nichts zu tun. 

Der Name des Schottersees stammt aus alten Zeiten, als es hier noch kaum Bewuchs gab und der See im Sonnenuntergang silbrig schimmerte. Und das tut er auch heute. Allerdings am helllichten Tag, denn er ist von einer dicken Eisdecke bedeckt. Kleine Kinder, dick eingepackt üben sich bei ihren ersten Schritten auf der rutschigen Eisfläche, zwei ältere Damen ziehen Hand in Hand ihre Runden.

Alle Sorgen scheinen hier einen Moment vergessen, denn der Spaß am Eislaufen löst in allen eine kindliche Freude aus. Auch der Eismeister lacht freundlich in unsere Kamera, während er in einem roten kleinen Fiat seine Kontrollfahrten macht. Zum ersten Mal höre ich, wie das Eis auf dem See mit lautem Schnalzen arbeitet, als würde es den Eislaufenden einen eigenen Rhythmus vorgeben.

Meine Eislaufkünste begrenzen sich auf ein halbsicheres Gleiten auf dem Eis und so lasse ich mich von meinem Eishockey erprobten Freund ein paar Runden über den See schieben. Doch dann bin ich selbst gefragt. Ich soll bremsen lernen, denn auf dem ganzen See gibt es nun mal keine Bande, die man als Bremsklotz benutzen könnte. Also heißt es Anlauf nehmen, erst eine Kufe quer stellen, bisschen mehr in die Knie gehen, die zweite Kufe querstellen, hinfallen, lachen aufstehen, nochmal probieren. Sich lachend in die Arme fallen und Hand in Hand über das blanke Eis laufen.

Seesauna: Kleine Perle am Ossiacher See

Mit strahlenden Augen, aber eisigen Zehen, verlassen wir den See, um uns in der Seesauna in der Westbucht des Ossiacher Sees wieder aufzuwärmen. Hier auf dem Campingplatz gibt es ein kleines Gebäude, das mit seinem Innenleben verzaubert. Eine Sauna direkt am See. In der geräumigen finnischen Sauna können wir so richtig schwitzen, während wir auf die eisige Landschaft hinausschauen.

Auch die große schaukelnde Liege im Ruheraum lässt uns so richtig entspannen. Zum Abkühlen tauchen wir unsere Zehen in den eisigen See oder reiben uns mit ein bisschen Eis gründlich ab, das bringt die Durchblutung so richtig in Schwung. Die Seesauna ist eine kleine Perle am Ossiacher See. Sie kann ab Herbst von Gruppen gemietet werden. Nach dem dritten Saunagang sind wir wieder richtig aufgewärmt und freuen uns hungrig auf den kulinarischen Höhepunkt des heutigen Tages.

Stiftsschmiede: Gaumenschmaus zum Abschluss

Wir fahren in die Stiftsschmiede am Südufer des Ossiacher Sees. Das offene Feuer im alten Schmiedeofen verbreitet eine gemütliche Stimmung. Gemischt mit der modernen Schlichtheit der Küche und der herzlichen Bedienung fühlen wir uns gleich wohl. Hier in der alten Stiftsschmiede bereitet Küchenchef Gerhard Satran alle Gerichte im ehemaligen Schmiedeofen zu.

Weil wir uns nicht entscheiden können, was wir Gutes aus der Karte auswählen sollen, überrascht uns der Hausherr mit vielen kleinen Köstlichkeiten. Erst dürfen wir uns durch den Fisch probieren. Marinierte Bachforelle, säuregegarter Saibling, fermentierte Seeforelle wandern mit vielen frischen Kräutern, die alle Gerichte herrlich frisch abrunden erst auf unseren Tisch und dann in unsere Münder. Alle Fische kommen hier aus der Gegend, das ist dem Küchenchef wichtig.

Heute ist ein ruhiger Tag in der Stiftsschmiede und so gesellt sich Gerhard Satran gelegentlich an unseren Tisch, um sich zu versichern, dass er unseren Geschmack getroffen hat. Außerdem erklärt er uns verschiedene Zubereitungsmethoden. Aber auch sonst erfährt er gerne, was seinen Gästen besonders schmeckt, denn bei ihm sollen sich seine Gäste wohlfühlen und genießen. Als ich schon satt bin, bekommt mein Freund noch einen butterzarten Kalbsrücken und Hirschbraten serviert. Zum Schoko Soufflé mit flüssigem Kern kann ich dann auch nicht nein sagen. 

Bei einem hervorragenden Glas Wein, einer Köstlichkeit nach der Anderen und guten Gesprächen lassen wir den heutigen Tag in dieser angenehmen Atmosphäre ausklingen.

Wer braucht schon Sommer, wenn der Winter in Kärnten so bezaubernd ist und uns ganz nah zusammenrücken lässt.

 

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