Einen Tag lang die Highlights Kärntens genießen, mit ganz viel draußen sein und ganz vielen Gaumenfreuden - genau das habe ich mir gewünscht und genau das kann Kärnten meisterhaft bieten.
Einen Tag lang die Highlights Kärntens genießen, mit ganz viel draußen sein und ganz vielen Gaumenfreuden - genau das habe ich mir gewünscht und genau das kann Kärnten meisterhaft bieten.
In Kärnten gelandet geht es direkt zum Mietwagen, denn mit dem ist man in der Alpe Adria Region schnell und super flexibel unterwegs.
Der erste Stopp, den man sich an einem perfekten Tag in Kärnten nicht entgehen lassen darf ist Klagenfurt, genauer gesagt der Benediktiner Markt. Denn hier gibt es die leckersten Spezialitäten aus dem Dreiländereck. Von österreichischen handgemachten Nudeln über feine italienische Weine bis hin zu slowenischen Süßspeisen - dieser Markt ist ein Hochgenuss. Also decke ich mich hier nicht nur mit Snacks für den Tag ein, sondern auch gleich noch mit kulinarischen Mitbringseln.
Anschließend macht sich der Drang nach einem guten Kaffee stark und welch ein Glück, das stylische Café como coffee & more ist gleich um die Ecke. Mit meinem Haferlatte in der Hand genieße ich dort einige Minuten lang die Sommerluft auf der Café-Terrasse.
Danach heißt es weiterziehen, denn heute will ich ja die absoluten Highlights Kärntens sehen und so ist die Zeit kostbar.
Mit dem Mietwagen fahren wir durch das saftig grüne Kärnten, durch kleine nette Ortschaften, die alle eines gemeinsam haben: das Urlaubsfeeling. Irgendwie wirkt hier alles entspannt und der immer wieder auftauchende Wörthersee mit seinem strahlenden Karibiktürkis lässt das Herz höher springen.
30 Minuten und rund 19 Kilometer später bin ich schon am zweiten Stopp angekommen: dem Pyramidenkogel. Wurde sein Bau anfangs noch kritisch von den Kärntnern beäugt, ist er heute zum Wahrzeichen der Region geworden. Auf einem Hügel thront er über dem Wörthersee und bietet eine fantastische 360 Grad Aussicht.
Spätestens hier oben wird einem dann so richtig bewusst, was die Region zu bieten hat: Herrliche Seen, süße Orte, viel Wald und die Berge in greifbarer Nähe. Mit ein wenig Mut geht es zurück nach unten. Nicht etwa mit dem Fahrstuhl, sondern mit der 120 Meter langen Rutsche. Unten angekommen kann man dann sogar sehen, wie lang man gebraucht hat, denn die Zeit wird bei jedem Gast gestoppt.
Freudig und noch ein wenig aufgeregt von der Rutschpartie geht es zurück zum Auto und ab zum Yoga in der freien Natur. Denn am Wörthersee gibt es nicht nur reichlich Yogakurse, sondern auch einen Yoga Trail. Den kann man dank der ausführlichen Erklärtafeln auch ganz allein machen, sogar ohne große Yogakenntnisse. Auf einem Waldweg entlang eines Flusses geht es über blättrigen Boden gemütlich vorwärts. Alle paar Meter entdecke ich zwischen den Bäumen eine weiße Tafel, auf der eine Yogaübung erläutert wird. Ob Baum oder Krieger, alle lassen sich mit ein wenig Konzentration leicht umsetzen. Sich zurückzulehnen, zu dehnen, innezuhalten und dabei von nichts als dem Wald, einem leichten Rauschen in den Blättern sowie dem Plätschern des Flusses umgeben zu sein - das ist purer Luxus und absolute Entspannung. Und deshalb ist der Yoga-Trail vielleicht keine der ganz großen offiziellen Attraktionen der Region, aber meiner Meinung nach auf jeden Fall ein Highlight, welches man sich schlichtweg gönnen sollte.
Und weil jetzt so langsam der Hunger kommt könnte mein nächster Stopp gar nicht passender sein, denn es geht ins Gailtal. Im „Grünwald“ sind Ingeborg und Gudrun Daberer die Chefinnen hinterm Herd und die kochen heute nicht nur fantastisch für mich, sie bringen mir auch noch bei, wie man krendelt. Krendeln? Ja, krendeln. So nennt man die kärntnerische Art hausgemachte gefüllte Nudeln zu schließen. Denn die werden an ihren Enden nicht einfach nur lieblos zusammengedrückt oder gar mit einer Gabel behandelt, nein die Kärntnerischen Käsnudeln werden gekrendelt. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl und ein wenig Übung, dann gelingt es auch.
Ingeborg macht es vor und gibt sich viel Mühe für’s Zuschauen besonders langsam zu krendeln. Noch scheint das durchaus im Rahmen meiner Fertigkeiten zu liegen. Als ich jedoch sage: „Mach das doch jetzt mal in deinem üblichen Tempo“ und sie dann so richtig loskrendelt, bleibt meine Kinnlade offen. Wow. Das ist schnell. Kein Wunder, dass die Schwestern durchaus auch mal 500 bis 800 Nudeln am Tag krendeln.
Ich lasse mich jedoch nicht abschrecken und übe fleißig weiter. Und so erschaffe ich zwar bei Weitem nicht so gleichmäßige Käsnudeln, wie die Küchenchefinnen, aber immerhin entstehen ein paar ganz ansehnliche Exemplare. Verdientermaßen gibt es davon direkt auch ein paar gekochte Versionen dargereicht. Und die sind einfach nur göttlich.
Mit vollem Bauch und in eine sanfte Glückseligkeit getaucht mache ich mich auf den Weg zum letzten Stopp des perfekten Tages in Kärnten. Es geht an den wunderschönen Faaker See, genauer gesagt auf den Campingplatz Anderwald. Denn hier warten zwei Dinge auf mich. Erstens ein Kanu, zweitens ein Baumzelt. Kurz gesagt: Hier wartet ein Abenteuer auf mich.
Schnell in die Sportklamotten und schon kann das Kanu ins Wasser gelassen werden. Der Blick nach rechts offenbart ein paar kleine Häuschen direkt am Wasser und viel Wald, der Blick nach links führt über Berge und ebenso Wälder - was für ein Panorama! Die Abendsonne gibt noch einmal alles und so paddel ich begleitet von Libellen und warmen Sonnenstrahlen durch das Schilflabyrinth des klaren Sees. Mann ist das schön hier!
Zurück am Ufer kann ich nicht widerstehen und muss im angeblich wärmsten See der Region noch eine Runde schwimmen gehen.
Abgetrocknet und bereit meine Unterkunft für die Nacht kennenzulernen suche ich Hannes, er betreibt gemeinsam mit seinem Vater den Campingplatz und das auf eine äußerst charmante Weise. Denn im Gegenteil zu vielen anderen Campingplätzen gibt es hier keine fein säuberlich getrennten Parzellen. Eher wirkt es hier gemütlich. Ob Wohnmobilbesitzer oder zeltende Gäste, alles ist bunt durcheinander gemischt und unter den vielen hohen Bäumen des Platzes untergebracht.
Mitten drin hängt mein Bett für diese Nacht. Hannes erzählt, wie er auf diese besondere Art der Unterbringung aufmerksam geworden ist und dass er Baumzelte für eine interessante Alternative zu üblichen Campingplatz-Unterbringungsmöglichkeiten hält. Für den besseren Einstieg hat er mir einen Hocker bereitgestellt, denn mein Bett hängt einen guten Meter über dem Boden.
Wie in einer überdimensionierten Hängematte liegt es sich hier oben. Ein tolles Gefühl, in einem Zelt zu sein, aber keinen festen Boden unter dem Rücken zu haben. Und so schlummer ich umgeben von Bäumen, mit der besten frischen Luft in meinen dünnen drei Wänden glückselig ein.
24 Stunden in Kärnten und ich habe direkt das Gefühl zwei ganze Woche Entspannungsurlaub gemacht zu haben.
Mehr Geschichten von Reisebloggerin Nicole gibt’s bei Passenger-X