Biggi und Flo sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf ihrem mit viel Herzblut geschriebenen Blog www.phototravellers.de findest du nützliche Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Auf in die Nockberge
Das Kärntner Land wollten wir schon lange mal erkunden. Als wir vom Alpe Adria Trail hörten war klar: Das wird unser neues Abenteuer. Als Reise- und Outdoor-Blogger hatten wir schon so manch spannendes Erlebnis. Aber der Alpe Adria Trail mit seinen 37 Etappen sollte sich als unvergesslich herausstellen.
Von Kärnten führt dich der Weg über die Österreichisch-Slowenische Grenze. Slowenien hat uns mit seiner wilden Natur überrascht. Aber auch das Grenzgebiet zwischen Slowenien und Italien war traumhaft schön. Als wir nach 37 Tagen an unserem Ziel in Muggia am Meer ankamen war das ein unbeschreibliches Gefühl.
Wir lassen euch nun an einem dieser besonderen Tage in Kärnten teilhaben und hoffen, dass ihr Lust auf ein paar Etappen des Alpe Adria Trails bekommt.
Wir starten unsere heutige Tour am Erlacherhaus
Die beeindruckenden Zunderwände im Hintergrund.
Unsere Lieblingsetappe – die drei Gipfeltour in den Nockbergen – Etappe 15
Von den wunderschönen Nockbergen hatten wir im Vorfeld schon viel gehört. Jetzt endlich auf Etappe 15 des Alpe Adria Trails, wollen wir richtig in die Welt der Nockberge eintauchen. Nach dem Frühstück im Erlacherhaus brechen wir auf, um unsere heutige Tour anzugehen.
Wir machen zunächst einen kleinen Schlenker um den Nassbodensee. Grüne, hügelige Wiesen und Weiden begleiten uns. Und plötzlich kommen wir in eine Art Senke. Rechts neben uns erhebt sich eine majestätische Felsenkulisse. Die imposanten Zunderwände bieten ein perfektes Fotomotiv. Dieses Dolomitengestein entstand vor 230 Millionen Jahren aus kalkhaltigen Ablagerungen. Traumhaft. Gleich zu Beginn der Tour sind wir begeistert und kommen vor lauter Fotosschießen nicht weiter.
Alpines Gelände im Biosphärenpark Nockberge
In der Flanke des Großen und Kleinen Rosennocks wandern wir stetig bergauf. Der Weg ist leicht ausgesetzt, felsig und bietet uns bei jeder Biegung tolle Ausblicke. Unser Herz geht auf – endlich haben wir eine richtig aussichtsreiche Bergtour auf dem Trail. Unser erster Gipfel, der Predigerstuhl, ist schon in Sicht.
Das Besondere in den Nockbergen ist, dass die Landschaft sich ständig ändert. Diese Gegend erinnert uns stark an die Vulkaninsel Lanzarote. Rote, gelbe, grüne Farben sind rings um uns herum. Und natürlich immer der Blick auf ein atemberaubendes Panorama.
Als wir in Richtung Gipfel des Predigerstuhls laufen, steigt uns ein unangenehmer Geruch in die Nase. Es riecht nach Käsefüßen. Dieser herbe, üble Geruch kann nur eines bedeuten: Hier wächst die mittlerweile geschützte Pflanze Speick. Sie wird für die bekannten Fußpflegeprodukte verwendet.
Der Predigerstuhl auf 2.170 Metern
Vom Gipfel des Predigerstuhls haben wir einen genialen Ausblick auf die umliegende Bergwelt und insbesondere auf die Julischen Alpen. Wir halten inne, staunen und freuen uns über das Gipfelglück auf 2.170 Metern. Unser Weg führt uns nun erst einmal hinunter durch ein ehemaliges Bergbaugebiet und wir nehmen uns den steilen Aufstieg auf den nächsten Gipfel vor. Immer wieder bleiben wir kurz stehen, weil wir es nicht fassen können, wie schön die Natur rings um uns herum ist.
Unser nächster Gipfel: der Pfannock auf 2.254 Metern
Auf dem Pfannock ist es recht zugig. Auf 2.254 Metern hast du einen genialen Ausblick auf die Nockberge. Wir steigen nun den gleichen Weg, den wir hinauf sind, wieder ab. In der Scharte führt uns der Weg hinunter in eine Senke. Wir kommen zu den Pfannseen. Diese kleinen Seen liegen inmitten der grünen Landschaft vor uns. Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen: Wir genießen jede Sekunde unserer Tour.
Linker Hand laufen wir nun auf eine Felsformation zu, die sich Rote Burg nennt. Rote Felsen hatten wir in dieser Gegend bisher auch noch nicht gesehen. Die Rote Burg sieht abgefahren aus. Die Steinformation beschränkt sich in der Tat nur auf eine Fläche in der Größe einer Burg und sitzt wie ein Bauwerk in der Landschaft.
Der dritte Gipfel: der Mallnock
Wir folgen dem Wanderweg weiter und erklimmen noch den dritten Gipfel des Tages. Auf dem Mallnock zieht es gewaltig. Aber das kann uns nicht davon abhalten, die lustige Anekdote zu diesem Hügel zu lesen. Demnach waren ein Bauer und ein Zimmerer mit einer Leiter unterwegs. Hintergrund war, dass sie historische Holzbauten sanieren wollten. Entgegenkommende Wanderer fragten sie, was sie mit dieser sperrigen Leiter machen wollten. Ihre Antwort war: Sie würden in Richtung Mallnock laufen. Denn von dort aus könne man den Großglockner sehen. Aber nur, wenn man auf eine Leiter steigt. Die beiden Pfiffigen nahmen die Leiter wirklich mit auf den Gipfel des Mallnocks. Auf dem Berg angekommen, ließen sie es sich nicht nehmen und kletterten die Leiter hinauf, um dann freudig auszurufen, sie würden den Großglockner sehen. Natürlich sieht man ihn nicht. Sondern nur die „Braut des Glockners“, die Hochalmspitze. Mit einem Schmunzeln nach dieser Anekdote machen wir uns an den Abstieg.