Tourismusinformation der Zukunft: Persönliche Dienstleistungen in Zeiten der Digitalisierung

Jeder Trend hat eine Gegenbewegung – so auch die Digitalisierung. Während der technologische Fortschritt unseren Alltag erleichtert, wächst gleichzeitig das Bedürfnis nach persönlichen Erlebnissen. Besonders im Tourismus wird deutlich: Digitale Services sind wichtig, aber nichts kann den echten menschlichen Kontakt ersetzen. Dies stellt Tourismusinformationen (TI) vor neue Herausforderungen und wirft die Frage auf: Wie sieht die TI der Zukunft aus?

Von der Information zur Inspiration

Früher waren Tourist-Infos vor allem Anlaufstellen für allgemeine Informationen. Heute sind die meisten Fakten rund um eine Destination bereits digital verfügbar. Doch inmitten der Informationsflut wächst das Bedürfnis nach maßgeschneiderter Beratung. Gäste wollen sich nicht als Touristen fühlen, sondern als Teil der Region – ausgestattet mit den besten Geheimtipps und einzigartigen Erlebnissen.

Zukünftig sollte eine TI mehr sein als nur eine Auskunftsstelle: Sie wird zum Erlebnisraum, der die Identität der Destination widerspiegelt. Moderne Tourist-Infos kombinieren persönliche Beratung mit inspirierenden, multisensorischen Elementen. Dabei geht es nicht nur um die Gestaltung des Raums, sondern auch um erweiterte Dienstleistungen, interaktive Angebote und eine starke Markenpräsenz.

Die TI als Kompetenzzentrum für Tourismus

Neben dem direkten Gästekontakt gewinnen strategische Aufgaben an Bedeutung:

  • Datenmanagement: Analyse und Aufbereitung von Informationen für maßgeschneiderte Beratung.
  • Produktentwicklung: Schaffung neuer Angebote durch enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern.
  • Wissensvermittlung: Unterstützung lokaler Anbieter durch Schulungen und Coaching-Programme.

Einige Destinationen haben bereits begonnen, Stellenprofile in Tourist-Infos anzupassen und digitale sowie strategische Kompetenzen in den Teams gezielt zu fördern.

Erfolgsfaktoren für die TI der Zukunft

Damit Tourist-Infos weiterhin einen Mehrwert bieten, braucht es neue Strukturen und Herangehensweisen. Vier zentrale Entwicklungsansätze können helfen:

  1. Strukturen anpassen:
    • Klare Aufgabenverteilungen und flexible Rollen statt starrer Positionen.
    • Einsatz von Projektteams mit internen und externen Expert:innen.
  2. Interne Kommunikation optimieren:
    • Regelmäßige Meetings und digitale Plattformen für den Austausch.
    • Teamaktivitäten zur Stärkung des Zusammenhalts und Wissenstransfers.
  3. Gezielte Qualifikation der Mitarbeitenden:
    • Laufende Weiterbildungen in Beratung, Produktkompetenz und digitalem Know-how.
    • Nutzung bestehender Fortbildungsangebote und interner Wissensaustausch.
  4. Wissen strukturiert aufbereiten:
    • Aufbau einer zentralen, digitalen Wissensdatenbank.
    • Klare Dokumentation, um Know-how-Verlust bei Personalwechseln zu vermeiden.

Fazit: Die Zukunft ist hybrid

Die Digitalisierung verändert die Arbeit in Tourist-Infos grundlegend – doch sie ersetzt den persönlichen Kontakt nicht, sondern ergänzt ihn. Die Zukunft liegt in der Kombination aus digitaler Effizienz und menschlicher Nähe. Damit eine TI auch morgen noch relevant bleibt, muss sie sich als interaktives Kompetenzzentrum positionieren, in dem Inspiration, Beratung und strategische Entwicklung Hand in Hand gehen. So wird sie zum echten Mehrwert für Gäste, Einheimische und touristische Partner gleichermaßen.

Autorin: Stephanie Zorn | Kohl & Partner

 

Newsletter

Bestellen Sie kostenlos unser
eMagazin, den Kärntner Newsletter!

Zur Newsletter-Anmeldung

Kontakt

Kärnten Werbung
Völkermarkter Ring 21 - 23, 9020 Klagenfurt
Tel.: +43 463 3000
Fax: +43 463 3000-60
info@kaernten.at · www.kaernten.at