In den Raunächten, vor allem aber in der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner, treibt die „Pehtra Baba“ in vielen Gebieten der Südalpen ihr Unwesen.
In den Raunächten, vor allem aber in der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner, treibt die „Pehtra Baba“ in vielen Gebieten der Südalpen ihr Unwesen.
Sie heißt in Kärnten auch „Pechtra Baba“ oder „Berchtra Baba“. Die Legende der „Pehtra Baba“ wird hierzulande vor allem im Rosental gelebt - von Zell Pfarre bis nach Finkenstein.
Bei diesem wieder verbreiteten Brauch geht am Vorabend des Heiligen Drei Königstages ein hässliches altes Weib, die „Pehtra Baba” von Haus zu Haus. Sie trägt keine Maske sondern verbirgt ihr Gesicht hinter einem schwarzen Stoff (Strumpf) oder bestreicht das Gesicht und die Hände mit Ruß. Den Kopf bedeckt ein schwarzes Kopftuch oder ein alter Hut. Bekleidet ist sie mit einem langen schwarzen Kittel.
Sie betritt auf allen Vieren kriechend oder auch hinkend schweigend das Bauernhaus. Eingehüllt in ihr dunkles Gewand kommt die gefährlich wirkende Frauengestalt mit ihrer zweizinkigen Gabel auf Holzzockeln in die Stube. Bekommt sie dort jene Würste, die sie fordert, bleibt das Haus in diesem Jahr von Unheil verschont. Aber wehe, falls nicht. Aus einem alten Korb oder ihrer Schürze schüttet sie Apfelspalten, Nüsse, Dörrzwetschken, Äpfel, Süßigkeiten, Rüben und Erdäpfel auf den Boden. Wer Mut hat versucht, der „Pehtra Baba“ ihre Wurst wieder von der Ofengabel zu „stibizen“. Sobald die „Pehtra Baba“ die Stube schweigend verlassen hat, stürzen sich die Kinder auf den Boden und sammeln die Gaben ein.