In der Gemeinde Afritz am See hat sich der alte Brauch des Klöckelns erhalten. Dieser entstammt dem germanischen Heidenglauben und soll die schlimmen Geister des Winters verscheuchen.
Das Wort klöckeln leitet sich vom mittelhochdeutschen klocken oder klöcken ab und bedeutet so viel wie klopfen oder pochen. Die Klöcklerschar, einst bestehend aus Bauernburschen und heute aus den Sängern des MGV Afritz, ziehen an den drei Donnerstagabenden des Advents von Haus zu Haus. Weil das Tor versperrt ist, müssen die Männer durch Klopfen mit Scheitern oder Steinen ihre Ankunft melden. Durch althergebrachte Sprüche erkämpfen sich die Klöckler Einlass, während sie sich das „Hinauswünschen” der Hausleute gefallen lassen müssen. Nach abwechselndem Austausch von Sprüchen wird den Klöcklern Eintritt gewährt. Beim ursprünglichen Klöckeln war es Brauch, so viele Höfe wie möglich aufzusuchen, um dann mit den dortigen Burschen gemeinsam weiterzuziehen. Die Idee dahinter: die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Menschen im Ort zu stärken.
Erhielten die Klöckler in früheren Zeiten als Dank für die Glückwünsche Nüsse, Kletzenbrot und ein Stamperl Schnaps, so wird heute eine deftige Jause kredenzt. Während der Jause singen die Klöckler das Klöcklerlied, mit dem sie jedem Hausbewohner etwas Passendes für das Neue Jahr wünschen, vor allem aber Gesundheit. Der letzte Donnerstag vor dem Heiligen Abend wird nicht mehr geklöckelt, das ist der „Liesnerabend“. Liesnen bedeutet übrigens soviel wie zuhören.