Eines gleich vorweg: Ein Spaziergang ist der Vierbergelauf auf keinen Fall. Ein Lauf aber schon gar nicht.
Eines gleich vorweg: Ein Spaziergang ist der Vierbergelauf auf keinen Fall. Ein Lauf aber schon gar nicht.
Für viele Kärntnerinnen und Kärntner ist der uralte Brauch, am Dreinagel-Freitag (zwei Wochen nach dem Karfreitag - 11./12. April 2024) über vier Berge Mittelkärntens zu gehen, längst liebgewonnene Tradition. An ihr wird auch dann festgehalten, wenn der Wetterbericht Wind und Wetter ankündigt.
Die Wegstrecke mit knapp über 50 Kilometern ist die eine Sache. Die andere, dass ein Gutteil der Strecke in der Nacht zurückgelegt werden muss. Schließlich beginnt der Vierbergelauf um Mitternacht, wenn sich die Kreuzträger nach der heiligen Messe in der Kirche am Magdalensberg auf ihren langen Weg machen. Bis zum Anbruch des neuen Tages werden also einige Stunden vergehen.
Wer in der ersten Talsohle, dem Zollfeld, angekommen ist, weiß, dass auch das Bergabgehen Kraft kostet. Und der Weg bis zum nächsten Etappenziel, dem Gipfel des Ulrichsbergs, wird ebenfalls noch in der Nacht zurückgelegt. Ein schwer zu beschreibendes Gefühl stellt sich ein, wenn man durch das nächtliche Zollfeld wandert. Kaum jemand hat jetzt Lust zu sprechen und jeder weiß, dass es noch einiger Entbehrungen bedürfen wird, bis man sich am Holzfeuer am Gipfel des Ulrichsbergs wird wärmen können.
und mit ihm kehren bei vielen „Vierberglern“, wie man die TeilnehmerInnen am Marsch nennt, die Lebensgeister zurück. Vergessen sind die langen, oft schweigend zurückgelegten Passagen der vergangenen Nacht. Ein Stück Reindling mit Kaffee oder eine kräftige Jause sind jetzt genau das Richtige. Weiter geht es über Zweikirchen und das Glantal bis der nächste Anstieg beginnt. Der Veitsberg steht auf dem Programm und verlangt so manchem Vierbergler alles ab. Aber es werden weitere Stunden vergehen, bis er über Sörg seinen Weg bis auf den Lorenziberg, dem Ziel des Vierbergemarsches gefunden hat.
Vorausgesetzt es ist ein sonniger oder zumindest niederschlagsfreier Tag, stellt sich bei den Teilnehmern des Vierbergelaufs während der letzten Stunden eine wunderbare Beschwingtheit ein. Freundschaften, oft fürs Leben, werden geschlossen, man genießt die Natur in vollen Zügen. Vergessen sind Blasen und Muskelschmerzen und freudvoll geht man dem Ziel des Marsches, der Kirche des Lorenzibergs entgegen. Es ist dieses Gefühl, das viele Vierbergler nennen, wenn man sie fragt, warum sie sich Jahr für Jahr auf den Weg machen.
Den Vierbergelauf zu beschreiben fällt schwer. Jeder der selbst daran teilgenommen hat, weiß die vielen Eindrücke, Gespräche und Begegnungen zu schätzen. Schon aus diesem Grund sollte man den Vierbergelauf einmal selbst in Angriff nehmen. Und noch einen weiteren Grund gibt es, am Vierbergelauf teilzunehmen. Einer Legende zufolge ist jedem, der den Marsch über die vier Berge dreimal mitgemacht hat, das Paradies sicher. Wenn das alleine kein Grund ist!