Wo kann man auf den Spuren legendärer Räuber wandeln, in einen warmen See hüpfen und sich dann einen Sundowner genehmigen? Am Längsee zum Beispiel. Der nördlich von St. Veit an der Glan gelegene See ist wie geschaffen für einen Ausflug, bei dem die ganze Familie auf ihre Kosten kommt.
Spaziergang im Räuberwald
Unweit des Längsees in nördlicher Richtung erstreckt sich ein weitläufiges Waldgebiet. Man kann es gemütlich durchwandern und braucht sich heute auch nicht mehr zu fürchten. Vor mehr als zweihundert Jahren dürfte dies anders gewesen sein. Im Wolschartwald trieben zu Beginn des 19. Jahrhunderts gefürchtete Räuber ihr Unwesen. Ihr Anführer, Simon Kramer, war der Sohn eines Krapfenbäckers. So ist auch der Spitzname des berüchtigten Räubers, „Krapfenbäck-Simele“ zu erklären, der auch heute noch vielen geläufig ist.
Wer von St. Georgen am Längsee über Drasendorf dem Wolschartweg folgt, der kommt nach einigen Kilometern an einem Holzbankerl vorbei. Hier, ungefähr 250 Meter von der Kirche Maria Wolschart, lässt man das Auto stehen. Man folgt dem schönen Weg in westliche Richtung und umrundet einen kleinen Kogel. Der Weg führt durch einen schönen Hochwald, bis man nach ca. 30 Minuten das Kirchlein Maria Wolschart erreicht. Von hier aus geht es über die Forststraße auf kurzem Weg zurück zum Auto.
Die kurze Wanderung durch den Hochwald lässt sich mit Kindern leicht machen. Noch einfacher wird’s, wenn man ihnen entlang des Weges von den Räubern erzählt, die hier einst ihr Unwesen trieben. Älteren, möglicherweise skeptischen Kindern, die jetzt nur müde lächeln, sei ein Blick auf die Webseite des Österreichischen Innenministeriums empfohlen. Hier findet sich ein ausführlicher Bericht über den Räuberhauptmann, auf dessen Kopf einst 100 Gulden Belohnung ausgesetzt waren.
Längsee-Klassiker: Das Schlossbad
Nach der Wanderung durch den Wolschartwald hat man sich eine Abkühlung verdient. Hierfür empfiehlt sich das Schlossbad gleich in mehrfacher Hinsicht. Das Bad ist kleiner als das unweit davon gelegene Strandbad, verfügt jedoch über eine schöne Liegewiese mit hohen Bäumen und genügend Platz. Das Ufer fällt sanft zum Wasser hin ab.
Optimale Bedingungen also vor allem für kleine Badegäste. Hier gemütlich am Holzsteg zu lungern und auf den glitzernden See zu blicken, ist an Gemütlichkeit kaum zu überbieten. Auch gibt es im Schlossbad ein umfangreiches Angebot an Süßspeisen und Kuchen. Genau das Richtige für hungrige Kuchentiger!
Sundowner im Stift
Gegen Abend wird es dann Zeit. Es wäre nämlich zu schade, den Längsee zu verlassen, ohne das Stift gesehen zu haben. Vom sonnendurchfluteten Innenhof des Stifts geht es durch das Restaurant auf die Terrasse, auf der man hoffentlich einen Platz findet. Seinen Namen „Gartenrestaurant" trägt es übrigens völlig zu recht, liegt es doch mitten im wunderschön angelegten Garten des Stifts.
Hier gibt es Streuobstwiesen, mannshohe Buchsbaumhecken zum Verstecken spielen, ein Labyrinth, eine überdimensionale Kräuterspirale und vieles mehr. Während die Kinder auf der Wiese tollen, gönnen sich die Erwachsenen einen wohlverdienten Aperol-Spritz oder was immer das Herz begehrt.